Pferde begleiteten schon immer mein Leben. Bereits in meiner Kindheit hatte ich ein eigenes Pony und auch später immer wieder mit Pferden zu tun.
Einen besonderen Fokus auf das Thema Hufe legte ich allerdings erst, als der von mir selbst gezogene Wallach Washita große Probleme mit seinen Füßen bekam. Wie äußerten sich diese? Mein Pferd hatte zu jener Zeit beim Reiten jeglichen Takt verloren. Ging er mit mir im Sattel einige Schritte im Trab, sprang er in kurzen Abständen unvermittelt mit der ganzen Schulter hoch und setzte seine Vorderhufe dann genau seitenverkehrt auf den Boden, quasi wie ein fliegender Wechsel im Trab. Dieses fehlerhafte Bewegungsmuster wiederholte sich nach wenigen korrekten Tritten immer wieder und ließ sich reiterlich nicht durchbrechen.
Die daraufhin zu Rate gezogenen Pferdetherapeuten, Sattler und Tierärzte konnten meinem Pferd und mir jedoch nicht nachhaltig helfen.
Auffallend war damals für mich, dass seine Hufe in den Monaten zuvor eine eigenartige Form angenommen hatten. Vorn hatte er "Rettungsringe" ausgebildet, und die hinteren Hufe waren richtiggehend verformt. Auf meine Frage an den damaligen Hufschmied, warum die Hinterhufe meines Pferdes denn so komisch aussähen, sagte mir dieser: "Ihr Pferd hat nun mal dreieckige Hufe“. Mein Bauchgefühl sagte mir sofort, dass es sich hierbei nicht um eine fachlich richtige Erklärung handeln konnte. So blieb ich zunächst ratlos zurück.
Ich durchforstete das Internet nach Informationen und stieß dabei auf die Huforthopädie und ihre vielfältigen Möglichkeiten der Hufbearbeitung und -therapie. Ich schöpfte neue Hoffnung für meinen Washita und bestellte mir zur Behandlung seiner Problemhufe eine Huforthopädin.
Ich wurde nicht enttäuscht. Nach einigen Monaten der huforthopädischen Betreuung war mein Pferd tatsächlich wieder taktrein zu reiten. Die völlig andere Art der Zubereitung des Hufes und später die positive Veränderung der Hufe meines Pferdes faszinierten mich, und ich entschloss mich voller Überzeugung, selbst eine Ausbildung zur Huforthopädin zu machen. Eigentlich war mein ursprüngliches Ziel die Selbsthilfe für mein Pferd, doch schon kurz nach Beginn der Ausbildung war ich von dem Huf-Virus infiziert. Bereits während meiner Ausbildung erreichten mich viele Fragen und Hilfe-Ersuchen anderer Pferdebesitzer, so dass ich mich zur Gründung einer entsprechenden Selbständigkeit entschloss. Seit dem Jahr 2012 bin ich als Huforthopädin für Pferde tätig. Seitdem konnte ich vielen Pferden helfen und habe rund um den Pferdehuf umfangreiches Fachwissen angesammelt.